Arzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe, Dipl. Biologe,

Asthmatrainer, Psychosomatik, Reisemedizin, Gelbfieberimpfstelle

Bismarckstr. 80,

32049 Herford

Telefon 05221-840484,

Telefax 05221-840485

Unsere Praxis Notdienst Praxiswissen
ErnährungImpfungenJugendmedizinKrankheitenParasiten
FlöheKrätzeLäuseWanzenZecken
ReisemedizinSäuglingeTipps

Wanzen

Die meisten Menschen empfinden, wenn sie das Wort Wanze (engl. bug) hören, zunächst einmal Ekel und Abscheu, oder sie denken erst einmal an die Abhörgeräte, bzw. beim englischen Begriff „bug“ eher an einen „Computer-bug= Programm-Fehler“.

Wanzen (Heteroptera) gehören als Insekten (s. Flöhe) in die Ordnung der Rhynchota-Hemiptera-Schnabelkerfe. Es sind über 40000 Arten bekannt, die meisten hiervon leben von Pflanzensäften. (z.B. die Rübenwanze Piesma quadrata – Hauptschaden durch Übertragung von Viren > Kräuselkrankheit der Rübenblätter).

Die größte Art ist Belostoma grande (bis 11 cm lang). Es gibt aber auch räuberische Arten wie den Wanzenskorpion (Nepa rubra). Die vielen Menschen bekannten Wasserläufer (Gerris lacustris) und die Rückenschwimmer (Notonecta glauca) gehören auch zu den räuberischen Wanzen. Eine Anzahl räuberischer Wanzen können den Menschen sehr schmerzhaft stechen, in Mitteleuropa z.B. Notonecta (Rückenschwimmer) und Reduvius (Raubwanze). Dagegen ist der Einstich blutsaugender Wanzen wie der Bettwanze (Cimex lectularius) bis 6 mm oder tropischer Triatominae (Insektenfresser, die gleichzeitig Blut von Menschen und Säugern saugen) zunächst schmerzlos. Die unangenehmen Quaddeln bilden sich erst, wenn sich die Bettwanze wieder entfernt hat. Während die Bettwanzen nur selten Krankheitsüberträger (möglich sind Kala-Azar und Rückenfallfieber) sind, können in den Tropen Triatominae (Rhodnius prolixus) Krankheiten (Trypanosoma cruzi) übertragen.

Raubwanzen (Triatominen) kommen mit ca. 80 Arten vorwiegend in Lateinamerika vor. Sie sind wesentlich größer als Bettwanzen (3 cm lang) und tragen Flügel. Sie leben in Nestern verschiedener Vögel und Säugetiere und dringen in Behausungen von Menschen ein, wo sie Eier ablegen und wo sich die Entwicklung vollzieht.

Jedes einzelne Stadium muß Blut saugen, jedoch reicht zeitweilig das von Artgenossen! Die Triatominen sind nachtaktiv. Über ihren Kot kann  Trypamsoma cruzi, der Erreger der Chagas-Krankheit, auf den Menschen übertragen werden. Dieser gelangt u.a. durch Einkratzen in die Blutbahn.

Die Bettwanzen (Cimicidae) kommen mit der gemeinen Bettwanze (Cimex lectularius) in den gemäßigten und warmen Zonen der Erde und der Tropischen Bettwanze (Cimex hemipterus) die auf den Tropengürtel beschränkt ist, am Menschen vor. Obwohl nur ca. 20 über die ganze Erde verbreitete Arten zu dieser kleinen Familie gehören, ist den meisten Menschen die Ordnung Wanzen nur durch diese Familie bekannt.

Es handelt sich um 3-6 mm (Weibchen vollgesogen bis 9 mm) lange braune, behaarte Insekten, deren Vorderflügel schuppenförmig sind und denen Hinterflügel fehlen. Sie leben tags verborgen in Spalten von Boden, Wand und Mobiliar. Hier werden auch die mit einem schräg aufgesetzten Deckel versehenen Eier angeheftet, sie sich in 1-2 Monaten zu adulten Tieren entwickeln.

Ein Weibchen kann mehrere 100 Eier legen. Nachts suchen junge und adulte Tiere Schlafende auf; sie alle saugen Blut, können aber auch monatelang hungern. Das Vollsaugen dauert 5 –10 Minuten. Oft stechen sie mehrmals dicht nebeneinander. Bettwanzen verbreiten durch ihre permanent sezernierenden Stinkdrüsen einen typischen Wanzengeruch, welcher sich in der ganzen Wohnung verbreitet. Bettwanzen halten sich nur in schlecht gepflegten unsauberen Wohnungen. In Mitteleuropa sind Bettwanzen sehr selten geworden.

Zu den Bettwanzen gehören auch Fledermauswanzen und die Taubenwanze (Cimex columbarius).

Blumenwanzen (Anthocoridae) saugen an Insekten und gelegentlich auch am Menschen.

Literatur

  1. Kaestner, Alfred: Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band I, 3. Teil, Insecta-B. Spezieller Teil, Gustav Fischer Verlag
  2. Remane, A., Storch V., Welsch V.: Systematische Zoologie, Gustav Fischer Verlag

Bismarckstr. 80, 32049 Herford

Telefon 05221-840484, Telefax 05221-840485

Impressum Datenschutzerklärung search engine by freefind