Arzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe, Dipl. Biologe,

Asthmatrainer, Psychosomatik, Reisemedizin, Gelbfieberimpfstelle

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Pseudo-Krupp (=subglottische Laryngotracheitis)

Diese Erkrankung wird durch eine Entzündung der Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes (Larynx) und der Stimmbänder hervorgerufen. Durch die Entzündung entsteht eine Schwellung der Schleimhaut und damit ein teilweiser Verschluss der Atmwege, wodurch leichte bis starke Atemnot entstehen kann.

Pseudo-Krupp (d.h. „wie“-Krupp, der echte Krupp ist die Diphtherie) tritt meistens in der Nacht auf und ist durch einen typisch bellenden Husten gekennzeichnet. Jeder Atemzug des Kindes ist vor allem bei der Einatmung von einem pfeifenden oder fauchend- schluchzendem Geräusch begleitet. Diese Geräusch entsteht an den entzündeten (hervorgerufen hauptsächlich durch Viren) und dadurch geschwollenen Stimmritzen. Die Atemluft muß auf dem Weg in die Lunge zwischen den Stimmbändern hindurch, worauf besonders das Einatmen nur mit großer Anstrengung möglich ist. Zusätzlich kann die Atmung noch durch Schleim, der durch die verengten Luftwege nicht mehr abgehustet werden kann, behindert werden.

Pseudo-Krupp tritt bevorzugt bei jüngeren Kindern auf (6 Monate bis ca. 3-6 Jahre) auf, kann aber auch noch im späteren Kindes-Jugendalter (10.-12. (vereinzelt 18.)- Lebensjahr in Erscheinung treten. Säuglinge und Kleinkinder haben wachstumsbedingt noch einen kleinen Kehlkopf, wodurch sich die Atemwege leichter als bei älteren Kinder verschließen können. Bei älteren Kinder ist der Kehlkopf bei Entzündungen nicht mehr so leicht ein Atemhindernis, hinzu kommt als Schutzfaktor eine gewisse Immunität gegen die Viren. Die Entzündung tritt dann eventuell nur noch durch eine mehr oder weniger starke Heiserkeit in Erscheinung.

Der Pseudo-Krupp wird in 4 Schweregrade eingeteilt: Schweregrad 1 = bellender Husten; Schweregrad 2 = erschwerte Einatmung mit Stridor (d.h. eine sog. ziehende-pfeifende (Ein)-Atmung; Schweregrad 3 = schwere Atemnot mit Zyanose (blaue Lippen und eventuell auch bläuliche Hände und Füße) und der exterm seltene Schweregrad 4 mit Bewusstlosigkeit. Bei den Schweregraden 3 und 4 sollte sofort ein Notarzt verständigt werden.

Therapie:

  1. Nehmen sie ihr Kind auf den Arm und versuchen Sie Ihr verständlicherweise aufgeregtes Kind zu beruhigen. Die aufrechte Position und die Beruhigung erleichtern ihrem Kind die Einatmung.
     
  2. Ziehen sie ihr Kind warm an und gehen an die frische Luft, oder gehen sie mit ihm ins Badezimmer, öffnen das Fenster und hängen im Bad mit lauwarmen Wasser getränkte Handtücher auf. Durch die Einatmung der feucht-kühlen Luft wird wiederum die Einatmung erleichtert.
     
  3. Bei ausbleibender Besserung (innerhalb von 30-45 min) oder sogar Verschlechterung geben sie ein sog. „Notfall-Zäpfen“ mit 100 mg Cortison (z.B. Klismacort, Prectal, Rectodelt ) in den Anus (Po). Durch das Cortison-Zäpfchen soll eine Abschwellung im Kehlkopfbereich erzeugt werden. Nebenwirkungen des Cortisons sind bei kurzfristiger rektaler Gabe glücklicherweise nicht zu befürchten. Bei wiederum ausbleibender Besserung innerhalb von 30-45 min sollten sie eventuell ein 2. Cortison-Zäpfen verabreichen, bei weiterhin ausbleibender Besserung wäre eine Inhalation beim Arzt oder im Krankenhaus. Die Inhalation wird dann mittels Adrenalin (Suprarenin) und eventuell auch Cortison durchgeführt.

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