Arzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe, Dipl. Biologe,

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Filzläuse

Filzläuse oder Schamläuse (Phthirus pubis = Ph. inguinalis) sind kleiner (1-1,7 mm lang und breit, maximal aber bis 2,5 mm) als Kopf- und Kleiderläuse. Sie haben charakteristische zapfenförmige Fortsätze am 6. - 8. Hinterleibs- segment und besonders starke Fußklauen.  Im Gegensatz zu den anderen Menschenläusen sind sie keine Krankheitsüberträger.

Symptome - (klinisches Bild):

Das erste Anzeichen für einen Filzlausbefall ist meist ein ungewöhnlicher Juckreiz im Schambereich, abhängig von der Körperbehaarung auch der Genital-Anusregion, der Achselhaare und der Brust- und Bauchbehaarung, Oberschenkelbehaarung, aber auch Wimpern und Augenbrauen sowie das Kopfhaar (bes. bei Kleinkindern) können befallen sein. Der Juckreiz (Puritus) ist nur gering ausgeprägt, nachts stärker als am Tage, Exkoriationen daher gering. Als Folge der Filzlausbisse findet man verwaschene, schieferfarbene bis stahlblaue linsen- bis fingernagelgroße Flecke als Maculae coeruleae ("taches bleues"), wahrscheinlich durch kleinere Hauteinblutungen (Hämorrhagien, intrakutan) nach Einwirkung von Filzlausspeichel auf Hämoglobin.
Filzläuse bewegen sich im Gegensatz zu Kopf und Kleiderläusen wenig und sind daher schwerer zu erkennen. Die Eiablage, in Form der Nissen, ist jedoch leicht zu diagnostizieren.

Verbreitung:

Die Übertragung erfolgt bei engem Körperkontakt (sexually transmitted disease-STD), sowie von Eltern auf Kinder durch Benutzung gemeinsamer Bettwäsche, Kleidung oder Handtücher. Filzläuse müssen noch häufiger Blut saugen als die anderen Lausformen. Sie verhungern schon nach nur 12 Stunden.

Behandlung - Therapie:

Gleichartige Anwendung von Medikamenten wie bei Kopfläusen. Schwieriger ist die Behandlung im Bereich der Augenbrauen und Wimpern (bes. von Kleinkindern), da die toxische Wirkung (insbesondere auf die Augen) vermieden werden muss. Empfehlung: mechanische Entfernung der Läuse und Nissen mittels Pinzette nach täglich mehrfacher Anwendung von Öl oder weißer Vaseline.
Eine Mitbehandlung der Kontaktpersonen ist dringend erforderlich.
Vorbeugung: Vermeidung des Körperkontaktes bei befallenen Personen, insbesondere keine gemeinsame Benutzung von Schlafstätten.

Literatur:

1.DGPI-Handbuch 3. Auflage, Infektionen bei Kindern und Jugendlichen (Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie) Seite 477ff.
2.Review: Scabies and pediculosis pubis: an update of treatment regimens and general review. Clin. Infect. Dis. 2002, 35(Supl.2) S146-51

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