Arzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe, Dipl. Biologe,
Asthmatrainer, Psychosomatik, Reisemedizin, Gelbfieberimpfstelle
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Taubenzecken (auch Larven und Nymphen) wandern aktiv zu den Wirtstieren und sind zu mehrjährigem Hungern befähigt. Sie halten sich vorwiegend in Taubenschlägen, aber auch in Ställen anderer Geflügel-Arten auf und saugen Blut vor allem von Jungtauben, Hühnern und Enten, die bei starkem Befall sogar eingehen können. Bei Mangel an geflügelten Wirtstieren wandern Taubenzecken oft erst nach längerer Zeit in benachbarte Wohnungen und befallen Menschen. Es entstehen starke Entzündungen und schlecht heilende Wunden und sie übertragen die Geflügelspirochaetose. Tauben können von Ixodes ricinus (Schildzecke), und vor allem von der Taubenzecke-Argas reflexus (Schildzecke) befallen werden.
Am häufigsten kommt es zum Befall der blaugrauen Igelzecke (Ixodes hexagonus). Diese besitzt in Europa eine Verbreitung von Skandinavien bis Spanien und Nordgriechenland sowie bis nach Russland. Nach Ixodes ricinus (parasitiert auch auf Igeln) ist sie in Zentral- und Westeuropa die am weitesten verbreitete Zeckenspezies. Als nest- und kleinhöhlenbewohnende Spezies (Art) ist die Igelzecke in allen drei Stadien mit den Nestern ihrer Vorzugswirte (Igel, Marder, Iltis, Wiesel und Füchse, gelegentlich Hund, Katze, Mensch) assoziiert. Bei Vögeln parasitiert sie nicht.
Die wichtigsten bei Hunden vorkommenden Zeckenarten sind Ixodes ricinus, Dermacentor reticularis (sog. Auwaldzecke = Buntzecke), Dermacentor marginatus (Schafzecke) und die aus den Tropen eingeschleppten Arten: Rhipicephalus sangenius (Braune Hundzecke) und Ambylomma variegatus Fabricius (Tropische Bundzecke).
Die Art stammt ursprünglich aus Afrika, ist aber heute in den Tropen und Subtropen überall verbreitet.
In Europa kommt sie vor allem in den Mittelmeerländern vor. Seit einiger Zeit kommt sie auch in Deutschland vor (durch importierte
Hunde.) Sie ist in gemäßigten Gebieten ganz von warmen Wohnungen während der kalten Jahreszeit abhängig. Als Folge ihrer
Anpassung an sehr trockene Klimata ist sie im Gegensatz zu Ixodes in der Lage, sich im trockenen „Wüstenklima“ einer beheizten
Wohnung fortzupflanzen (Optimalbereich f. d. Zecke 25 – 30 Grad) und zu leben.
Die Weibchen der Braunen Hundezecke können an geschützter Stelle 2000-5000 Eier ablegen. Der gesamte Entwicklungszyklus dauert nur etwa 3 Monate. Da es der Zecke in unseren Häusern meist an einem breiten Angebot an geeigneten Wirten fehlt, geben sich die verschiedenen Entwicklungsstadien von Rhipicephalus, statt einen Wirtswechsel durchzuführen, auch immer wieder mit dem gleichen Wirt (Hund) zufrieden, was einen Massenbefall hervorrufen kann.
Die Borreliose kann auch auf Hunde übertragen werden. Im Gegensatz zum Menschen können Hunde seit 1999 gegen die Borreliose geimpft werden.
Im Gegensatz zu Taube, Igel und Hund gibt es keine spezielle Katzenzecke. Bei Katzen treten aber praktisch all die Zecken auf, welche Hunde befallen. Also ist z.B. Ixodes ricinus auch bei Katzen die verbreiteste Zeckenart.
Bei allen Mitteln zur Bekämpfung von Zecken sollte der Grundsatz beachtet werden: ”Es gibt kein für den Menschen ungiftiges Mittel!” Also auch die sog. “natürlichen “ Wirkstoffe sind nicht absolut harmlos.
Die unter 1-3 genannten Wirkstoffe sollten nicht gleichzeitig mit Wurmkuren verabreicht werden, da sich die Wirkstoffe potenzieren. Auch bei großflächigen Hautveränderungen sind die Mittel gefährlich und somit ungeeignet.